| | | | Wichtige Personen hinsichtlich der Unabhängigkeit und des Nordirlandkonfliktes:
Daniel O'Connell (1775-1847): Geboren im County Kerry, wichtigster irischer Politiker seiner Zeit, kämpfte für die Gleichberechtigung der katholischen Bevölkerung und die Beseitigung der Union zwischen Irland und Großbritannien
Theobald Wolfe Tone (1763-1798): Geboren in Dublin, Gründer der "United Irishmen" und Anführer der Rebellion 1798
Arthur Griffith (1872-1922): Geboren in Dublin, gründete 1905 die Partei Sinn Féin, nahm 1921 an den Verhandlungen zum anglo-irischen Vertrag teil
Patrick Pearse (1879-1916): Geboren in Dublin, Gründungsmitglied der "Irish Volunteers" und Anführer des Osteraufstandes von 1916, Präsident der Provisorischen Republik von 1916 und erster Unterzeichner der Gründungsproklamation
Michael Collins (1890-1922): Geboren im County Cork, Führer der IRA im anglo-irischen Unabhängigkeitskrieg 1919-1921, leitete auf irischer Seite die Verhandlungen zum anglo-irischen Vertrag 1921, Anführer der "Pro-Treaty"-Seite im irischen Bruderkrieg 1922-1923 zwischen Vertragsgegnern und Vertragsbefürwortern
Eamon De Valera (1882-1975): Geboren in New York, kehrte 1885 nach Irland zurück, einziger überlebender Anführer des Osteraufstandes 1916, Präsident Sinn Féins von 1917-1926, kämpfte während des irischen Bruderkrieges auf der Seite der Vertragsgegner, entsagte 1926 dem bewaffneten Kampf und gründete die Partei Fianna Fáil, war 24 Jahre lang irischer Ministerpräsident und von 1959-1973 Staatspräsident der Republik Irland, gilt als bedeutendster Politiker Irlands im 20. Jahrhundert
Gerry Adams (1948): Geboren in Belfast, nordirischer Politiker, seit 1983 Vorsitzender von Sinn Féin, gehörte zuvor zum Führungskreis der "Provisional IRA", traf im Oktober 1997 als erster Vorsitzender von Sinn Féin seit der Teilung Irlands 1921 einen britischen Premierminister (Tony Blair), 1998 einer der Unterzeichner des Karfreitagsabkommens, heute unangefochtene Leitfigur der republikanischen Bewegung
Martin McGuinness (1950): Geboren in Derry, ab 1970 einer der Anführer der "Provisional IRA", Chef-Unterhändler Sinn Féins bei den Verhandlungen zum Karfreitagsabkommen
Bobby Sands (1954-1981): Geboren in Belfast, nordirischer Widerstandskämpfer, Anführer des Hungerstreiks im Maze-Gefängnis, wird während des Hungerstreiks als Abgeordneter Sinn Féins in das britische Unterhaus gewählt, nach 66 Tagen ohne Nahrung stirbt er am 5. Mai, seinem Sarg in Belfast folgen mehr als 100.000 Menschen
| | Republikanische und unionistisch / loyalistische Parteien und Gruppen:
Sinn Féin: Älteste und wichtigste republikanische Partei Irlands, gegründet 1905
Fianna Fáil: 1926 von Eamon De Valera gegründet, größte politische Partei der Republik Irland, seit 1932 bis auf 19 Jahre immer an der Regierung beteiligt
Fine Gael: 1933 gegründet, zweitgrößte Volkspartei der Republik Irland, hat ihre Wurzeln in den Vertragsbefürwortern des irischen Bürgerkrieges 1922-1923
Irish Republican Army (IRA): 1919 gegründet aus dem Zusammenschluß aller Freiwilligenverbände mit dem Ziel der Beseitigung der britischen Herrschaft. 1922 rekrutierte Michael Collins aus den Befürwortern des anglo-irischen Vertrages die Armee des neuen irischen Freistaates. Die übrige IRA als Vertragsgegner kämpfte weiter für eine geeinte irische Republik. Wiedererstarkung der IRA mit Beginn des Nordirlandkonfliktes 1969. Die IRA spaltete sich in die "Provisional IRA" und in die "Official IRA". Während die "Provisional IRA" zur Verteidigungsmacht der unterdrückten katholischen Minderheit in Nordirland wurde, verschwand die "Official IRA" als sozialistische Gruppierung in der Bedeutungslosigkeit und erklärte bereits 1972 einen unbefristeten Waffenstillstand. Die "Provisional IRA" verfolgte als Ziel die "Strategie des langen Krieges" gegen die britischen Besatzer in Nordirland und gilt bis heute als die dominante Untergrundorganisation der republikanischen Bewegung. 2005 erklärte die "Provisional IRA" den bewaffneten Kampf als beendet
Real Irish Republican Army (RIRA): Entstand 1997 durch Abspaltung von der "Provisional IRA". Die RIRA lehnte den damals beginnenden Friedensprozeß ab und ist verantwortlich für das bisher schlimmste Attentat des Nordirlandkonfliktes, als am 15. August 1998 bei einem Bombenanschlag in Omagh 29 Menschen ums Leben kamen. Obwohl nur ca. 150 Mann stark, ist das Ziel der RIRA bis heute die Fortsetzung des bewaffneten Kampfes gegen die britischen Besatzer in Nordirland
Ulster Defence Association (UDA): Protestantische paramilitärische Untergrundorganisation, 1971 gegründet, zahllose Angriffe gegen katholische Zivilisten, verantwortlich für wenigstens 112 Morde, wurde 1991 als terroristische Organisation verboten, gilt aber noch heute als wichtigste anti-katholische Organisation in Nordirland
Ulster Freedom Fighters (UFF): Von der UDA installierte Killer- und Schlägertruppe, verantwortlich für wenigstens 147 Morde
Ulster Volunteer Force (UVF): Protestantische paramilitärische Terrorgruppe, 1913 gegründet, Ziel ist die Verhinderung der Vereinigung Nordirlands mit der Republik Irland mit allen Mitteln, während des Nordirlandkonfliktes eine der skrupellosesten Killergruppen, mehrere Mitglieder der UVF sind als die sog. "Shankill Butchers" verantwortlich für mindestens 19 grausame Morde an katholischen Zivilisten, die zuerst entführt, gefoltert und zuletzt getötet wurden durch Durchschneiden der Kehle
Ulster Unionist Party (UUP): 1905 gegründet, eine der wichtigsten protestantischen Parteien Nordirlands
Democratic Unionist Party (DUP): Radikal-Protestantische Partei Nordirlands, stärkste Partei bei den nordirischen Parlamentswahlen im März 2007
| | | | Kleines Wörterbuch Gälisch - Deutsch: Éire: Irland Tiocfaidh ár lá: Unser Tag wird kommen Erin go bragh: Lang' lebe das vereinte Irland Sinn Féin: Wir selbst Fianna Fáil: Soldaten des Schicksals Fine Gael: Familie der Iren Óglaigh na hÉireann: Irisch Republikanische Armee An Phoblacht: Freistaat, Republik Saoirse: Freiheit Saoirstát Éireann: Irischer Freistaat Cúige Chonnacht: Provinz Connacht Cúige Laighean: Provinz Leinster Cúige Mumhan: Provinz Munster Cúige Uladh: Provinz Ulster Contae Bhaile Àtha Cliath: Dublin Contae Luimnigh: Limerick Contae Chiarraí: Kerry Di-luain: Montag Di-màirt: Dienstag Di-ceudaoin: Mittwoch Di-ardaoin: Donnerstag Di-haoine: Freitag Di-sathairne: Samstag Di-dòmhnaich: Sonntag Madainn Mhath: Guten Morgen Latha Mhath: Guten Tag Feasgair Mhath: Guten Abend Tha latha mhath ann: Heute ist ein schöner Tag Ciamar a tha thu: Wie geht es Dir Ciamar a tha sibh: Wie geht es Ihnen Tha gu math, tapadh leat: Mir geht es sehr gut, danke Fàilte: Willkommen Mile fàilte: 1000-fach willkommen Slàinte: Gesundheit, Prost Air do slàinte: Zu Deiner Gesundheit Beannachd leibh: Auf Wiedersehen Slàn leibh: Tschüß Tapadh leibh: Danke Mas e do thoil e: Bitte Gabh mo leisgeul: Entschuldigung Deagh dhùrachd: Alles Gute Dé tha an t-ainm ort: Wie heißt Du Tha an t-ainm Tómas orm: Ich heiße Thomas Uisge: Wasser, Regen Uisge -beatha: Wasser des Lebens (Whiskey) Leann: Bier Ti: Tee Còphi: Kaffee Cupa còphi: Eine Tasse Kaffee Siùcar: Zucker Bainne: Milch
| | The Ten Hunger Strikers, 1981: Hintergrund: Die Aberkennung des "besonderen Status' als politische Gefangene" der Häftlinge der republikanischen Bewegung durch die britische Regierung
Die fünf Forderungen der republikanischen Gefängnisinsassen ("The five demands"): Das Recht, keine Gefängiskleidung zu tragen Das Recht, keine Gefängnisarbeit erledigen zu müssen Das Recht, sich mit anderen republikanischen Gefangenen zu treffen Das Recht, ihre eigenen Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten zu gestalten Das Recht auf einen Besuch, einen Brief und ein Postpaket pro Woche
Dem Hungerstreik gingen ohne Erfolg folgende Protestaktionen voraus: Blanket Protest - Die Gefangenen weigerten sich, Gefängniskleidung zu tragen und hüllten sich stattdessen nur in Decken ("blankets") Dirty Protest - Nachdem die Gefangenen während des Toilettengangs oder auf dem Weg zu den Waschräumen wiederholt von protestantischen Wärtern misshandelt wurden, weigerten sich die Gefangenen, ihre Zellen zu verlassen. Sie urinierten unter der Zellentür hindurch und warfen ihre Fäkalien aus dem Fenster. Die Gefängniswärter wischten daraufhin den Urin mit Scheuerlappen in die Zellen zurück und verriegelten die Zellenfenster. Als Reaktion darauf beschmierten die Gefangenen die Zellenwände mit ihren Exkrementen Die zehn Hungerstreiker: Bobby Sands MP*, verstarb am 5. Mai nach 66 Tagen Francis Hughes, verstarb am 12. Mai nach 59 Tagen Raymond McCreesh, verstarb am 21. Mai nach 61 Tagen Patsy O'Hara, verstarb am 21. Mai nach 61 Tagen Joe McDonnell, verstarb am 8. Juli nach 61 Tagen Martin Hurson, verstarb am 13. Juli nach 46 Tagen Kevin Lynch, verstarb am 1. August nach 71 Tagen Kieran Doherty TD*, verstarb am 2. August nach 73 Tagen Thomas McElwee, verstarb am 8. August nach 62 Tagen Michael Devine, verstarb am 20. August nach 60 Tagen
*MP = Member of Parliament *TD = Teachta Dála (Mitglied des Parlaments der Republik Irland)
"Our Revenge will be the Laughter of our Children" ("Unsere Rache wird das Lachen unserer Kinder sein") - Bobby Sands MP
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